2011-08-11 14:38:08

Indien: „Besserer Schutz für Christen“


RealAudioMP3 Die Christen im indischen Bundesstaat Orissa brauchen mehr Schutz. Darauf weist der deutsche Politiker Volker Kauder hin, er ist Fraktionschef der CDU/CSU im deutschen Bundestag und bereist bis Sonntag den indischen Bundesstaat. In seinem Gefolge ist der Menschenrechtsfachmann des katholischen Hilfswerks Missio Aachen Otmar Oehring. Was die deutsche Delegation mit dem Regierungschef von Orissa, Naveen Patnaik, besprochen hat, wollten wir von Oehring wissen.

„Wir haben allgemein auf die Situation der Christen hingewiesen. Wir haben ihm gesagt, dass wir mit Nachdruck erwarten, dass sich die Situation der Christen nachhaltig verbessern soll. Die Einzelfälle müssen natürlich gut dokumentiert sein, dass man auch beweisen kann, wer genau hinter den Angriffen auf die Christen steckt - und nicht was die indische Behörde bisher zum Teil gesagt hat. Das werden wir im Nachgang zum Besuch von Herrn Kauder mit unseren indischen Partnern erarbeiten. Diese Dokumentation von Herrn Kauder soll dann der entsprechenden indischen Autorität gereicht werden, die dann das Mögliche tun kann.“

Die Christen in Orissa haben weiterhin Angst vor Übergriffen. Vor drei Jahren töteten radikale Hindus im Distrikt Kandhamal in Orissa mehr als 50 Christen. Dutzende Kirchen gingen in Flammen auf, etwa 25.000 Menschen flohen vor der Gewalt.

„Das Grundproblem ist, dass die Christen nach den Unruhen von 2008 viel von ihrem Hab und Gut verloren haben. Es gibt immer noch eine starke Ausgrenzung von Seiten der Hindus. Das alles muss aufgearbeitet werden. Das gilt auch für die rechtlichen Fragen. Die Morde müssen gesühnt werden, weil ganz klar ist, dass sich sowohl die Polizei als auch die Justiz vor Ort bei der Aufklärung und Abarbeitung der Rechtsfälle erstens sehr viel Zeit lassen und zweitens kein Interesse gezeigt haben, Gerechtigkeit umzusetzen. Das ist nicht akzeptabel und ist ein Hindernis für ein friedliches Zusammenleben von Christen und Hindus.“

Die Unionsfraktion veranstaltet in der Woche des Papstbesuches am 19. September in Berlin einen Kongress zur Verfolgung von Christen weltweit. An ihm sollen Vertreter unter anderem des Vatikans und aus Indien teilnehmen. Kauder thematisiert bei Auslandsreisen immer wieder die Lage christlicher Minderheiten. Oehring:

„Die Politik kann das tun, was jetzt Herr Kauder tut. Hierher nach Indien reisen und sich die Situation anschauen. Dann natürlich auch mit politischen Verantwortungsträgern in den entsprechenden Bundesstaaten sprechen. Sie auf die Situationen hinweisen und natürlich auch die Fälle von Diskriminierung den indischen Behörden vorlegen und sie mit Nachdruck um eine Lösung bitten.“

(rv/agenturen 11.08.2011 mg)








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