Ein Musikabend mit
Bach und Vivaldi: Am Dienstag genoss der Papst in Castel Gandolfo ein Konzert mit
der deutschen Violinistin Arabella Steinbacher und dem Oboisten Albrecht Mayer. Bei
der Aufführung im Innenhof des Apostolischen Palastes in Castel Gandolfo musizierten
sie zusammen mit dem Ensemble „New Seasons“ vor einem Publikum aus Kardinälen, Bischöfen,
Priestern und Mitarbeitern der römischen Kurie. Das Konzert war ein musikalisches
Geschenk an den Papst und dessen Bruder zu ihrem 60-jährigen Priesterjubiläum.
Zum
Abschluss dankte der Papst den Künstlern sowie dem aus dem Erzbistum Bamberg stammenden
Dekan Kilian Kemmer, der am Zustandekommen des Konzerts beteiligt war. Dabei analysierte
der Papst auch das künstlerische Schaffen des katholischen Priesters Vivaldi und des
evangelischen Christen Bach:
„Vivaldi war katholischer Priester, der treu
sein Breviergebet und seine Andachtsübungen verrichtete. So offenbart das Hören seiner
Werke geistlicher Musik seinen tief religiösen Geist. Dies ist ein Zug, der ihn mit
Johann Sebastian Bach verbindet, einem evangelischen Christen, der als Bewunderer
Vivaldis viele seiner Konzerte studiert und bearbeitet hat.“
Bei aller
gleichmäßigen Architektur sei Vivaldis Werk nie eintönig. „Die klangliche Gestaltung,
die Farben des Orchesters, die Dynamik der Melodien, die Entfaltung der Harmonien,
die Kunst des Kontrapunkts und der Wiederholung“ machten die Konzerte Vivaldis zu
einem Beispiel an Leuchtkraft und Schönheit, die Heiterkeit und Freude vermittle.
Auch die Persönlichkeit Bachs sei von einer tiefen Frömmigkeit geprägt gewesen, sagte
Benedikt XVI. Sein fester Glaube habe das ganze Leben dieses großen Komponisten getragen.
„Bach hatte eine tief religiöse Auffassung von Kunst: Gott ehren und des Menschen
Geist erfreuen.“
Beim Konzert im Innenhof der päpstlichen Sommerresidenz war
auch Papst-Bruder Georg Ratzinger dabei.