El Salvador: Mutmaßliche Jesuiten-Mörder stellen sich der Justiz
Bewegung im neu aufgerollten Prozess um die Ermordung von sechs Jesuiten in El Salvador
vor 22 Jahren: Nachdem der spanische Richter Eloy Velasco Nunez Ende Mai einen Haftbefehl
gegen 19 ehemalige hochrangige salvadorianische Militärs – darunter ein ehemaliger
Verteidigungsminister – erlassen hatte und dieser seit Ende Juli via Interpol zur
Fahndung ausgeschrieben wurde, haben sich neun Ex-Militärs nun in El Salvador der
Justiz gestellt. Laut Medienberichten hätten sich die mutmaßlichen Täter am Montag
in einer Sonderbrigade für militärische Sicherheit eingefunden. Am Dienstag seien
sie schließlich an ein salvadorianisches Gericht überstellt worden. Offen ist jedoch,
ob sie tatsächlich an Spanien ausgeliefert werden, beruft sich ein Anwalt der Militärs
doch auf das seit 1993 geltende Amnestiegesetz für Kriegsverbrechen im Blick auf den
salvadorianischen Bürgerkrieg zwischen 1980 und 1992. Der salvadorianische Bürgerkrieg
hat rund 75.000 Menschenleben gefordert. Bis zu 80 Prozent aller Toten, heißt es in
vielen Berichten und Untersuchungen, gingen auf das Konto der Streitkräfte.