Somalia: „Auch Selbstversorgung wieder ankurbeln!"
Die verheerende Hungersnot
am Horn von Afrika kann mit Lebensmittellieferungen allein nicht gestoppt werden.
Dringend muss parallel die lokale Landwirtschaft wieder in Gang gebracht werden. Darauf
hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, das der Weltlandwirtschaftsbehörde
(FAO) untersteht, aufmerksam gemacht. Der Koordinator der Organisation der Nothilfen
für Somalia, Luca Alinovi, sagte gegenüber Radio Vatikan: „Wenn wir es nicht schaffen,
die Leute im Oktober wieder zur Produktion von Lebensmitteln zu bewegen, riskieren
wir eine massive Abwanderung aus Somalia, die zu einer Destabilisierung der gesamten
Region führen wird.“ Die Leute bräuchten einerseits Geld, um sich Essen zu kaufen,
andererseits müssten sie befähigt werden, wieder selbst vorzusorgen, so Alinovi.
Unterdessen
geht dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) das Geld für die humanitären
Hilfen aus: „Wir brauchen dringend mehr Geld, um dieser Krise zu begegnen“, sagte
UNHCR-Sprecher William Spindler. Das Werk hat in diesen Tagen erstmals seit fünf Jahren
seine Hilfsflüge in die somalische Hauptstadt Mogadischu wieder aufgenommen; möglich
geworden war dies nach Vertreibung der Al Shabaab-Rebellen aus der Hauptstadt. Weiter
kümmert sich das UNO-Flüchtlingswerk derzeit in der Grenzregion zwischen Kenia und
Somalia um die zahlreichen Hungerflüchtlinge: „Wir brauchen aktuell 45.000 Zelte für
die Flüchtlinge in der Region und all diejenigen, die noch kommen“, so Spindler. Im
größten Flüchtlingslager der Welt im kenianischen Dadaab werden derzeit über 420.000
Flüchtlinge gezählt.