2011-08-07 13:45:30

Somalia: Milizen ziehen sich zurück


RealAudioMP3 Die Dürrekatastrophe am Horn von Afrika könnte auch Bewegung in die politische Lage in Somalia bringen. Darauf deutet der Rückzug der Al-Shabaab-Milizen aus Mogadischu hin, die weite Teile des Landes in ihrem Würgegriff halten. Ein Sprecher der Rebellen hat den Schritt heruntergespielt und als einen „Wechsel in der militärischen Strategie“ bezeichnet. Der Bischof von Dschibuti und Apostolische Administrator von Mogadischu, Giorgio Bertin, begrüßt die Entwicklung:

„Die Initiative ist an sich positiv, denn so kann den etwa 100.000 Flüchtlingen Hilfe gebracht werden, die in den vergangenen 12 Monaten nach Mogadischu gekommen sind. Notwendig wäre jetzt, einen Waffenstillstand zu vereinbaren, wenigstens für drei Monate, um die Hungerkrise zu bewältigen, die zum Tod so vieler Menschen führt.“

Erst am Freitag waren mindestens zehn Somalier bei einem Feuergefecht um Hilfslieferungen für Hungernde in Mogadischu ums Leben gekommen. Wie der Sender El Dschasira berichtete, begannen Mitglieder der Regierungstruppen am Freitag aufeinander zu schießen, während sie Mais und Öl von einem Hilfskonvoi plünderten.

Seit Jahren ist Somalia faktisch in der Hand von Terrorgruppen, die jegliche öffentliche Ordnung unterminieren. Die gegenwärtige Hungerkatastrophe verschärft die Lage noch. So sollen etwa ein Drittel aller Kinder unter fünf Jahren unterernährt sein. Viele Somalis fliehen nach Kenia und Äthiopien, wo sie in gigantischen Massenlagern untergebracht werden.

(rv 07.08.2011 mc)








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