2011-08-03 12:02:00

Papst: „Lest die Bibel im Sommerurlaub!“


RealAudioMP3 Die Heilige Schrift in den Koffer und ab in die Ferien – das empfiehlt Papst Benedikt XVI. allen Gläubigen. Mit seinem ungewöhnlichen Lektüretipp, geäußert bei der Generalaudienz, nahm der Papst an diesem Mittwoch nach vierwöchiger Unterbrechung wieder seine wöchentlichen Katechesen für Pilger und Besucher aus aller Welt auf. Der Andrang in Castelgandolfo war groß, sodass die Audienz nicht wie ursprünglich geplant im Innenhof der päpstlichen Sommerresidenz stattfand, sondern auf dem Hauptplatz der Gemeinde.

Bei der Mittwochskatechese ging es inhaltlich dort weiter, wo der Papst vor seiner Anreise nach Castelgandolfo aufgehört hatte: bei der Bedeutung des Gebets für das Leben der Kirche und der Gläubigen.

„Die Urlaubszeit, die viele von uns jetzt genießen, ist wichtig, um neue Kraft zu schöpfen. Damit wir uns umfassend erholen, brauchen wir auch innere Kraftquellen, die wir im Gebet, beim Besuch einer Kirche, beim Lesen der Bibel oder eines religiösen Buchs finden. Solche geistlichen Akzente bereichern den Urlaub und schaffen wirklich tiefe Erholung.“

Es sei zwar in Ordnung, dass viele Menschen im Urlaub lieber zu leichter Lektüre greifen, sagte der bekennende Bücherfreund Benedikt, und fügte sinngemäß hinzu, dass freilich auch unter dem Sonnenschirm ein wenig Tiefgang nicht schade. Viele Gläubige wüssten gar nicht, was sie verpassen, wenn sie das Buch der Bücher links liegen lassen, so der Papst auf Italienisch.

„Viele Christen kennen die Bibel gar nicht oder nur oberflächlich. Doch die Bibel ist eine kleine Bibliothek in sich. Einige dieser Bücher in der Bibel sind vielen fast unbekannt, das gilt sogar bei guten Christen.“

Benedikt XVI. verriet den Pilgern und Besuchern nicht, was er selbst in den vergangenen Wochen in Castelgandolfo alles gemacht hat; verschiedene Beobachter gehen davon aus, dass er entweder an seiner vierten Enzyklika oder am letzten Teil seines Jesusbuches schrieb. Als ob er bei seinen Ausführungen auch ein wenig an sich selbst gedacht hätte, merkte der Papst an:

„Es gibt nicht nur die Arbeit im Leben. Jeder von uns braucht eine Zeit der Ruhe und Einkehr, in der man meditieren kann. Gott sei Dank ist das so! Man sagt ja, dass der Mensch nicht einzig zur Arbeit erschaffen wurde, sondern auch Nachdenken muss. Urlaub ist sozusagen eine Zeit, in der wir uns „verlieren“, um uns gestärkt wiederzufinden.“

Im Juli hatte der Papst sämtliche Audienzen abgesagt, auch die große Generalaudienz, bei der jeden Mittwoch Interessenten auch ohne Anmeldung Gelegenheit zur Begegnung mit dem Papst haben. Anders als in früheren Jahren, hatte Benedikt XVI. seinen Ferienmonat diesmal nicht in den norditalienischen Alpen verbracht, sondern sich vom Vatikan aus sofort nach Castelgandolfo begeben. Grund dafür ist seine bevorstehende Reise nach Madrid zum Weltjugendtag.

(rv/kna 03.08.2011 gs/mg)








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