2011-08-01 12:03:24

Nigeria: Gespräche mit Boko Haram?


Die nigerianische Regierung hat der islamistischen Terrororganisation Boko Haram Gespräche angeboten. Das berichteten Medien des afrikanischen Landes am Wochenende unter Berufung auf eine Verlautbarung der Führung in Abuja. Demzufolge hat Präsident Goodluck Jonathan sieben hochrangige Regierungsmitglieder als Verhandlungsführer benannt, darunter die Minister für Arbeit und Verteidigung. Das Gremium solle als „Verbindungsglied“ zwischen Regierung und Boko Haram dienen. Boko Haram - überetzt „Westliche Bildung ist Sünde“ - hat den Angaben zufolge bisher nicht auf das Gesprächsangebot reagiert. Die militante Gruppe kämpft für einen islamischen Staat im Norden Nigerias. In der Vergangenheit wurde sie für zahlreiche Bombenanschläge und Feuerüberfälle insbesondere in der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, Maiduguri, verantwortlich gemacht. Boko Haram bekannte sich auch zu einem schweren Bombenanschlag auf eine Polizeistation in der nigerianischen Hauptstadt Abuja im vergangenen Monat.

In Nigeria - mit rund 150 Millionen Menschen das bevölkerungsreichste Land Afrikas - leben rund zur Hälfte Christen und Muslime. Besonders im muslimisch geprägten Norden, wo inzwischen die Scharia gilt, nehmen die Islamisierungstendenzen seit Jahren zu.

(kna 01.08.2011 pr)








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