Papst an Traunsteiner: „Castel Gandolfo ist bayrisch geworden“
Ein wenig Heimat für
den Papst: Am Samstagabend erhielt Benedikt XVI. in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo
einen Ehrenring des Landkreises Traunstein. Etwa 270 Gäste aus Bayern waren anwesend,
darunter Trachtengruppen, Musikkapellen und Gebirgsschützen. Die Spezial-Audienz dauerte
rund eine Stunde. Und sie war so privat, dass Papst Benedikt sie nicht einmal von
Radio Vatikan aufzeichnen lassen wollte. Einige Einzelheiten haben uns aber doch erreicht.
So etwa, dass der Papst in seiner Dankesrede sagte, das 9.000-Seelen-Städtchen Castel
Gandolfo sei für einen Tag ein bayerisches Dorf geworden.
„Sie haben ein
Bild unserer Heimat entworfen und zugleich die Verbundenheit mit mir bekräftigt. Es
ist für mich eine große Freude, dass einstimmig, über alle Parteien hinweg, über alle
Unterschiede die es rechtmäβigerweise gibt, hinweg, dieser Ehrenring
mir zugesprochen worden ist; für mich ein Zeichen, dass ich wirklich bei euch zu Hause
bin, dass wir uns gegenseitig annehmen und dass ich weiterhin zu euch gehöre. Ich
bin glücklich und dankbar über meine schöne Heimat und über diesen wundervollen Abend
den Sie mir schenken: Vergelt’s Gott!“
Der Ehrenring werde zwar vielleicht
an seinem Finger nicht sichtbar sein, aber er werde einen solchen Platz bekommen,
dass er ihn immer vor Augen habe, so der Papst weiter.
„Der Ehrenring sagt
mir, was im Innersten meines Herzens ohnedies gegenwärtig ist: Dort bin ich zu Hause,
im Chiemgau, im Rupertiwinkel, an den Orten meiner Jugend, die Sie aufgezählt haben.
Und ich bin sehr dankbar dafür, dass Sie nun die Freude und die Schönheit der bayerischen
Kultur mich einen Augenblick haben erleben lassen.“
Der Papst erinnerte
dann an die christlichen Wurzeln Bayerns.
„Ohne die Kirchen, die Wegkreuze,
die Bildstöcke – lieber Herr Landrat, Sie haben es erwähnt – wäre Bayern nicht Bayern;
ohne die Musik, die da ist, ohne die Poesie, ohne die Gemütlichkeit und Herzlichkeit
und die Fröhlichkeit, die wir soeben gespürt haben … Fröhlichkeit, Herzlichkeit, Güte
können aber nur dann gedeihen, wenn der Himmel über uns offen ist.“
Und
nach dem Apostolischen Segen fügte er noch an:
„Vergelt’s Gott noch einmal
und schöne Zeit hier in Castel Gandolfo! Grüßt Bayern von mir!“ (rv 31.07.2011
mg)