Der neue Abt der Dormitio-Abtei
in Jerusalem, Gregory Collins, will die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen im
Heiligen Land weiter voranbringen. Er freue sich auf die Begegnung mit den dort lebenden
Christen, sagte Collins dem Münchner Kirchenradio.
Der Benediktiner aus Irland
möchte sich für eine Ökumene stark machen, die sich für das Evangelium einsetzt. Die
deutschsprachige Dormitio-Abtei unterstütze die christlichen Kirchen im Land schon
seit vielen Jahren. Das wolle man in Zukunft auch weiterhin tun, „das ist unser Auftrag,
der fortgeführt werden muss“, so Collins. Bei der Verständigung mit Juden und Muslimen
hofft der Mönch, dass er von seiner nordirischen Herkunft profitieren kann. Collins
wuchs in Belfast in einer Hochsicherheitszone auf. Dort erlebte er als Kind die Gewalt
der Iren genauso wie die der britischen Armee. Dadurch habe er bereits Erfahrung mit
Konflikten. Die hohe Präsenz von Sicherheitskräften in Israel sei für ihn vor diesem
Hintergrund nicht problematisch, er kenne das ja aus seiner Kindheit, erzählt der
Benediktiner.
Ganz überraschend kam die Wahl des Mönches aus der Glenstal Abtei
nicht. Die Mönche hätten vorab über ihn als möglichen Kandidaten gesprochen. Collins
kennt die Dormitio-Abtei, in der er im Jahr 2007 bereits einige Monate mit gelebt
hat. Durch sein Studium in Zürich und die Betreuung von Benediktinerinnen bei Freiburg
im Breisgau spricht er Deutsch mit Schweizer Akzent. Um seine Deutschkenntnisse aufzufrischen,
werde er noch einige Kurse am Goethe-Institut in Jerusulem belegen, berichtet der
neue Abt auf dem Berg Zion.