2011-07-28 12:45:44

Elfenbeinküste: Gejagte Flüchtlinge?


Immer noch keine Rückkehr in die Heimat: hunderttausende Flüchtlinge aus Elfenbeinküste können offenbar auch nach Ende des jüngsten Konflikts um die Präsidentschaft in dem Land nicht in ihre Heimatdörfer und -städte zurückkehren. In einem am Donnerstag in Berlin veröffentlichtem Bericht kritisiert amnesty international ein anhaltendes Klima der Angst. Es veranlasse die Menschen dazu, weiterhin Schutz in den Flüchtlingslagern zu suchen. Aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit würden Bewohner des Landes von Sicherheitskräften und den sogenannten Dozo-Milizen attackiert und getötet, so amnesty. Die „Dozo“, traditionelle Jäger aus dem Norden von Elfenbeinküste, schlugen sich bereits 2002 auf die Seite Ouattaras und haben sich seither nach Ansicht von Beobachtern zahlreicher Massaker schuldig gemacht. Amnesty fordert die ivorische Regierung auf, diese Situation nicht länger zu dulden: „Menschenrechtsverletzungen durch die Sicherheitskräfte und Milizen sind nicht hinnehmbar und müssen geahndet werden“. – Der Konflikt eskalierte im Frühjahr dieses Jahres, nachdem sich der damalige Amtsinhaber Laurent Gbagbo weigerte, nach seiner Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen den Platz für den gewählten Nachfolger Alassane Ouattara zu räumen. Bei anschließenden blutigen Kämpfen wurden mehr als eine Million Menschen vertrieben, etwa 130.000 Menschen flohen in Nachbarländer.

(pm/rv/kipa 28.07.2011 pr)







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