Als „aufgeklärten und klugen“ Geistlichen hat Kardinaldekan Angelo Sodano den verstorbenen
italienischen Kardinal Virgilio Noe gewürdigt. Noe, der mehreren Päpsten als Zeremonienmeister
diente, war am Sonntag im Alter von 89 Jahren in Rom gestorben. Im „noch aufgeheizten
Klima“ des Zweiten Weltkriegs sei er seiner Berufung gefolgt, sagte Sodano bei der
Totenmesse am Dienstag im Petersdom – mit Blick auf die Priesterweihe Noes im Jahr
1944. Besonders hob Sodano den Einsatz des Kardinals für die würdige Feier von Gottesdiensten
hervor. Nach Angaben der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ von Mittwoch nahmen elf
Kardinäle und 19 Bischöfe sowie zahlreiche Kurienmitarbeiter, Botschafter und Familienangehörige
an dem Gottesdienst teil.
Der am 30. März 1922 in der Lombardei geborene Virgilio
Noe war Priester der Diözese Pavia. Papst Paul VI. ernannte ihn 1971 zu seinem Zeremonienmeister.
Unter Johannes Paul II. wurde er 1982 Sekretär der Liturgiekongregation und Bischof.
1991 ernannte der Papst ihn zum Kardinal. Bis zu seinem 80. Lebensjahr war Noe zehn
Jahre lang Erzpriester von Sankt Peter, Leiter der Dombauhütte und Generalvikar für
den Vatikanstaat.