Schweiz/Sudan/Eritrea: Kritik an sudanesischer Abschiebepolitik
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR hat die jüngste Abschiebung
von eritreischen Flüchtlingen durch den Sudan verurteilt. Während einer Deportation
am Montag kam ein Asylsuchender ums Leben, ein zweiter wurde schwer verletzt. Das
UNHCR äußerte sich am Dienstag in Genf tief besorgt über den jüngsten Anstieg von
Abschiebungen. Seit Mai habe der Sudan mindestens 30 Asylsuchende und Flüchtlinge
nach Eritrea zurückgeführt. Dort droht ihnen nach Auffassung der UN-Organisation Verfolgung.
Der Zwischenfall am Montag ereignete sich, als zwei Eritreer während der Rückführung
von einem Lastwagen sprangen. Ein 23-Jähriger erlitt dabei tödliche Verletzungen,
ein Jugendlicher im Alter von 17 wurde bewusstlos in eine Klinik eingeliefert. Nach
UNHCR-Mitarbeitern wurden vier weitere Asylsuchende ungeachtet des Unglücks nach Eritrea
überstellt, unter ihnen ein Minderjähriger.
Nach UNHCR-Angaben wies der Sudan
die betreffenden Eritreer wegen Verletzung der Einwanderungsbestimmungen ab. Sie hätten
keine Gelegenheit eines Asylverfahrens erhalten. Solche Abschiebungen verletzten die
internationale Flüchtlingskonvention wie auch nationale sudanesische Gesetze, erklärte
das UN-Hilfswerk.