Paderborn feiert an diesem Sonntag das Liborifest, eines der ältesten Volksfeste in
Deutschland. Das Leitwort heißt „Du bist in unserer Mitte, Herr“. Erzbischof Hans-Josef
Becker erinnerte am Samstag bei der Eröffnung der Liboritage daran, dass die Prozession
mit den Gebeinen des Heiligen, von Le Mans kommend, genau vor 1.175 Jahren Paderborn
erreicht habe. Becker betete auch für die Opfer der Gewalt von Oslo. „Wir können unser
Libori-Fest nicht feiern, ohne der Opfer der verabscheuungswürdigen Anschläge in Norwegen
zu gedenken. Wir sind mit den Angehörigen der Opfer im Gebet verbunden.“ Die Liboritage
mit ihrer Mischung aus Kirmes und religiöser Feier ziehen jedes Jahr über eine Million
Besucher an. Höhepunkt des Festes war ein Pontifikalamt am Sonntag. In seiner Predigt
meinte Becker, Gottes Rettung geschehe gerade dort, wo der Mensch am Ende sei. „Er
öffnet ihm aus der Sackgasse einen Weg zu einem Leben in Fülle.“ Mit der Botschaft
von Jesu Tod und Auferstehung im Rücken sei es dem Menschen daher möglich, „mit einer
neuen Sicht und einer neuen Freiheit“ an die Lösung gegenwärtiger Probleme heranzugehen.
Dies sei gerade da notwendig, wo der „Beton so genannter ökonomischer und politischer
Sachzwänge den Weg zu mehr Menschlichkeit und zu konsequenter Beachtung der Menschenwürde“
versperre.