Der Heilige Stuhl
wird auf die schweren Vorwürfe der irischen Behörden demnächst eingehen. Das bestätigte
Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Dienstag in einer Note. Eine Untersuchungskommission
über Kindesmissbrauch in der südirischen Diözese Cloyne hatte in den letzten Tagen
schwere Vorwürfe gegen den Vatikan und den ehemaligen Bischof John Magee erhoben.
Die
katholische Kirche in Irland soll mit noch größerer Sorgfalt gegen Missbrauchsfälle
vorgehen. Das fordert der Apostolische Administrator der umstrittenen Diözese Cloyne,
Erzbischof Dermont Clifford, im Gespräch mit Radio Vatikan. Erzbischof Clifford ist
aber zuversichtlich, dass sich künftig keine Fälle mehr ereignen werden.
„In
allen irischen Diözesen, und insbesondere in Cloyne, gibt es jeweils mindestens einen
kirchlichen Mitarbeiter, der sich um die Opfer von sexuellem Missbrauch durch Kleriker
kümmert. Künftig soll jeder in der Sakristei seine Präsenz aufschreiben. Das gilt
auch für Bischöfe. Damit wollen wir für mehr Schutz sorgen. Auch begleiten uns künftig
die staatlichen Sicherheitsbehörden und helfen uns, damit jeder Priester und kirchliche
Mitarbeiter die Bezeichnung „kindergerecht“ erhält. Das soll eine Art Gütesiegel werden.“
Unterdessen erneuerte Außenminister Eamon Gilmore in einem Interview mit
dem öffentlich-rechtlichen Sender RTE seine Kritik am Vatikan. Der in der vergangenen
Woche veröffentlichte Untersuchungsbericht über sexuellen Missbrauch in der Diözese
Cloyne zeige das Versagen der Kirche beim Schutz irischer Kinder.