Er überlebte seinen
Traum, die Unabhängigkeitserklärung des Südsudan, nur um eine Woche: Cesare Mazzolari
ist tot. Der aus Italien stammende Bischof des Bistums Rumbek im Südsudan, ein Comboni-Missionar,
starb am Freitag im Krankenhaus seiner Bischofsstadt. Er war 74 Jahre alt geworden.
Mazzolari hatte während der Morgenmesse einen Schwächeanfall erlitten. Der Bischof
hatte am vergangenen Wochenende noch an den Feierlichkeiten zur Unabhängigkeitserklärung
des Südsudan in Juba teilgenommen. Die Diözese Rumbek liegt auf dem Territorium des
neu gegründeten Staates und zählt 150.000 Katholiken. Der im norditalienischen Brescia
geborene Mazzolari leitete das Bistum Rumbek seit 1999. Zuvor wirkte er seit 1981
in der Diözese Tombura-Yambio sowie der Erzdiözese Juba im Sudan.
„Ich habe
schon viele christliche Missionare getroffen in Afrika, aber Pater Cesare war eine
herausragende Gestalt.“ Das sagt der Comboni-Missionar Giulio Albanese, ein Missions-Experte.
Dreißig Jahre lang habe Mazzolari im Sudan unermüdlich für „seine Leute“ gekämpft.
„Er war ein Grenzgänger, der den Stimmlosen seine Stimme gab. Er hat entscheidend
mit dazu beigetragen, dass in all diesen schwierigen Jahren im Südsudan die Kirche
an der Seite der Menschen stand und für das Fortdauern einer Zivilgesellschaft sorgte.“ Bischof
Mazzolari war es, der vor einer Woche die offiziellen Unabhängigkeitsfeiern in seiner
Stadt Rumbek mit einem Gebet eröffnete. „Jetzt sieht es fast so aus, als hätte er
nur noch die Unabhängigkeit abgewartet, um zu sterben“, so Pater Albanese. (rv
17.07.2011 sk)