Ein vom Vatikan anerkannter Bischof ist vor kurzem in China heimlich geweiht worden.
Das berichtet die katholische italienische Tageszeitung „Avvenire“. Damit sollte nach
ihrer Auskunft verhindert werden, dass exkommunizierte bzw. vom Papst nicht anerkannte
Bischöfe an der Weihe teilnehmen. Insgesamt dreimal sind in den letzten Wochen in
China Bischöfe ohne Erlaubnis des Papstes geweiht worden. Die Beteiligten haben sich,
wie der Vatikan am Samstag erneut bekräftigte, die Exkommunikation zugezogen. Die
Weihe des vom Papst anerkannten Bischofs Joseph Sun Jigen hingegen war auch vom Pekinger
Regime erlaubt worden; es wollte allerdings durchsetzen, dass unter den Weihenden
auch der illegitime Bischof Joseph Guo Jincai sei. Als das Bistum sich diesem Ansinnen
widersetzte, wurde Sun Ende Juni von der Polizei festgenommen. Nach seiner Freilassung
erklärte er jedoch am letzten Wochenende, er sei schon am 21. Juni heimlich zum Bischof
geweiht worden. Die illegalen Bischofsweihen, die auf Druck der Pekinger Regierung
zustandekommen, haben die ohnehin schon gespannten Beziehungen zwischen China und
dem Vatikan nach Auskunft eines Vatikan-Erzbischofs „auf den Stand der 50er Jahre“
zurückgeworfen.