Zu einer „solidarischen Zeitgenossenschaft“ hat der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred
Scheuer aufgerufen; er äußerte sich am Freitag zum Abschluss der 13. Ökumenische Sommerakademie
im Stift Kremsmünster. Angesichts einer um sich greifenden gesellschaftlichen Apathie
sei daran zu erinnern, was das Zweite Vatikanische Konzil forderte. Es dürfe „kein
Heraushalten aus der Zeit“ geben, so Scheuer bei einer Podiumsdiskussion: „Wer müde
ist, ist nicht wach für das Schreien der anderen.“ Christliches Handeln in der Welt
kämpfe immer auch mit Ohnmachtserfahrungen, räumte der Bischof ein. Eine zentrale
Herausforderung an die Kirche sei, den Anderen als Anderen wahrzunehmen und anzuerkennen.
Alle Beiträge gegen die Vereinsamung, die Angst, die Traumatisierung und die Entwurzelung
seien Konkretisierungen dieses Auftrags.