Kein Verständnis für Waffenlieferungen nach Angola hat der Rottenburg-Stuttgarter
Bischof Gebhard Fürst. Die Lieferung von Patrouillenschiffen in das westafrikanische
Land könnte die Spannungen zu den Nachbarstaaten verschärfen und diene nicht der Befriedung
der Region, erklärte Fürst am Freitag in Rottenburg. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart
hatte im März mit der Angolanischen Bischofskonferenz und der Caritas des Landes einen
Friedenskongress in Luanda ausgerichtet. Dabei hätten die einheimischen kirchlichen
Partner erklärt, dass sich das Land nach 40 Jahren Bürgerkrieg in einer sehr labilen
Ruhe befinde und einen Prozess der Befriedung und der Versöhnung benötige. Dies sei
nicht mit Waffen zu erreichen, sondern mit sozialer Gerechtigkeit, der Wahrung von
Menschenrechten und einem Bildungs- und Gesundheitssystem für alle, so Fürst: „Waffen
sind das Letzte, was ein Land braucht, in dem der überwiegende Teil der Bevölkerung
in Elendsquartieren und in bitterer Armut lebt.“ Die entsprechenden Pläne waren während
der Afrikareise von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bekannt geworden.