2011-07-15 13:24:33

Sudan: Flüchtlinge verlieren Staatsangehörigkeit


Flüchtlinge und Arbeitsmigranten aus dem Südsudan, die im Sudan arbeiten, verlieren ihre Staatsangehörigkeit. Das Parlament in Khartum hat mit Mehrheit für ein Gesetz votiert, das allen, die aus dem neu gegründeten Staat im Süden kommen, die Staatsangehörigkeit des nördlichen Sudan entzieht. Die Massnahme wird in dem Moment wirksam, in dem ein Sudanese sich um die Nationalität des Südsudan bewirbt. Doppelte Staatsangehörigkeit ist aus Sicht Khartums nicht möglich. Die Entscheidung betrifft etwa eine Million Menschen aus dem Südsudan, die im Norden leben. Viele von ihnen sind Christen. Wer im öffentlichen Sektor arbeitet, muss neu um Arbeitserlaubnis nachsuchen. Der Südsudan hat sich am letzten Wochenende für unabhängig erklärt; er wurde mittlerweile auch als Mitglied in der UNO-Vollversammlung aufgenommen. Dazu gratulierte in New York auch ein Erzbischof, der den Heiligen Stuhl als Ständiger Beobachter bei der UNO vertritt. Seit Oktober 2010 sind etwa 360.000 Südsudanesen wieder aus dem Norden in ihre Heimat zurückgekehrt.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat zur Unterstützung der Menschen im Südsudan aufgerufen. Nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg wollten sie jetzt in Frieden leben, ihren Glauben praktizieren und zum Aufbau ihres Staates beitragen, erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag in Bamberg. Zugleich stellte er 50.000 Euro für kirchliche Aufbaumaßnahmen in dem neuen afrikanischen Staat zur Verfügung. Im Südsudan sind rund 54 Prozent der Bevölkerung Christen.

(apic/kna 15.07.2011 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.