Österreich/Brasilien: Proteste gegen Belo Monte-Kraftwerk
In Österreich gibt es anhaltenden Protest gegen die Beteiligung des steirischen Anlagenbauers
Andritz am Bau des Mega-Kraftwerks Belo Monte am Amazonas-Nebenfluss Xingu. Mehr als
3.000 Menschen haben das österreichische Unternehmen bisher zu einem Rückzug aus dem
Projekt aufgefordert; die Protestaktion wurde von den Hilfswerken Südwind und der
Dreikönigsaktion gestartet. Mit Belo Monte soll das weltweit drittgrößte Wasserkraftwerk
im brasilianischen Regenwald geabut werden. Die geplante Anlage ist sowohl in ökologischer
als auch wirtschaftlicher Hinsicht äußerst umstritten: Menschenrechtler, Umweltschützer,
indigene Gruppen und die katholische Kirche kritisieren sie seit Jahren. Zur Sicherung
der Energieversorgung hält die Regierung in Brasilia das Wasserkraftwerk dennoch für
notwendig. Anfang Juni erteilte sie die endgültige Baugenehmigung für das Kraftwerk,
das rund 40 Kilometer von der Stadt Altamira entfernt entstehen soll. Prominentester
Kämpfer in Europa gegen den Bau ist der aus Vorarlberg stammende Bischof von Altamira,
Erwin Kräutler, der am Dienstag 72 Jahre alt wurde. Er sieht die Existenzgrundlage
der am Xingu-Fluss lebenden Indios gefährdet. (kap 12.07.2011 ord)