Papst Benedikt XVI. hat das moderne Piratenwesen verurteilt. Beim Angelus-Gebet in
seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo gedachte er aller Seeleute, die sich in der
Hand von Piraten befinden. Zugleich appellierte er an die Entführer, ihre Opfer
mit Respekt und Menschlichkeit zu behandeln und bekundete seine Solidarität mit den
Angehörigen der Opfer. Nach dem Gebet wollte Benedikt XVI. zu einer kurzen Begegnung
mit sechs Angehörigen zusammentreffen. Im Jahr 2010 wurden nach Angaben der Vereinten
Nationen knapp 1.200 Seeleute von Piraten als Geiseln genommen. Anlass für die
päpstlichen Äußerungen war der „Sonntag des Meeres“, an dem in besonderer Weise der
Seeleute in aller Welt gedacht wird. Der Gedenktag geht auf eine Initiative der katholischen,
anglikanischen und freikirchlichen Seefahrerseelsorger aus dem Jahr 1975 zurück. Der
päpstliche Migrantenrat hatte Ende Mai in einer Botschaft einen wirksameren Schutz
von Seeleuten vor Piratenüberfällen gefordert.