Vatikan: Fünf Intellektuelle nach Assisi eingeladen
Der Vatikan lädt fünf nicht-gläubige Intellektuelle nach Assisi ein. Dort sollen sie
am Welttreffen der Religionen für den Frieden am 27. Oktober teilnehmen. Kardinal
Gianfranco Ravasi, der den Päpstlichen Kulturrat leitet, nannte schon einen der Namen:
Danach wird auch die französische Philosophin Julia Kristeva zu dem Friedenstreffen
kommen. Die Autorin bulgarischer Herkunft hatte bereits Ende März in Paris an einem
Gesprächsforum teilgenommen, mit dem der Vatikan Kontakt zu Nichtglaubenden suchte.
In einem Aufsatz für die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ schreibt Ravasi, die
Teilnahme von Nichtglaubenden am Tag des Gebets von Assisi mache diesen „einzigartig“.
Der Kardinal will noch vier weitere Persönlichkeiten „aus dem Bereich der Kultur,
der Wissenschaft und der Philosophie einladen, die zu keiner verfaßten Religion gehören
und die stellvertretend für all jene stehen, die kein Credo bekennen, aber dennoch
eine ethisch-humanistische Sicht des Seins und der Existenz haben“. Man dürfe zwar
die „Diskordanz“ zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden nicht unterschätzen, doch
bei dem Thema Gerechtigkeit und Frieden sei das Gespräch möglich. Auch Nichtglaubende
hätten Glaubenden viel zu geben, „weil sie mit ihrem Verstand, ihrer Kunst, ihren
intellektuellen und menschlichen Energien auf demselben Weg sind“. (rv 09.07.2011
sk)