Kolumbien: Präsident bittet um Vergebung für Massaker
Der neue Präsident Juan Manuel Santos bittet die Hinterbliebenen und Überlebende eines
Massakers im Namen seines Landes um Vergebung. Bei dem Massaker im Jahr 2000 kamen
in der Stadt El Salado nach Ermittlungen eines Regierungsberichts mindestens sechzig
Menschen ums Leben. Für die Bluttat werden rechtsgerichtete Paramilitärs verantwortlich
gemacht. Santos, der seit August letzten Jahres Präsident ist, erklärte bei einem
Besuch in El Salado, dass das Massaker durch „Unterlassungen“ der damaligen Regierung
möglich wurde. Der Regierungsbericht verweist darauf, dass in der Region stationierte
Militärs nichts getan hätten, um das Massaker zu unterbinden. Nach dem Massaker waren
die meisten der etwa 7.000 Einwohner aus der Stadt geflüchtet; sie kommen erst seit
2009 allmählich zurück. „Wir werden alles tun, um den Schmerz zu lindern und die Wunden
zu heilen“, versprach Santos. Seit einem Monat ist in Kolumbien ein so genanntes „Opfergesetz“
in Kraft. Es schafft Mechanismen für Schadenersatzzahlungen und Landrückgabe für die
schätzungsweise vier Millionen Opfer des Konflikts. Nach Angaben der Behörden wird
die Umsetzung des Gesetzes zehn Jahre dauern und mindestens zwanzig Milliarden Dollar
kosten. (ap 09.07.2011 sk)