2011-07-09 11:52:48

D: „Es wird keinen Luther-Kult geben“


Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann soll zum Reformationsjubiläum 2017 ein „Feuer der Begeisterung“ entzünden und dieses Ereignis unter die Leute bringen. Diesen Wunsch äußerte der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider, bei der Vorstellung von Käßmann als „Luther-Botschafterin“ des Rates der EKD am Freitag in Berlin. Käßmann soll international durch Predigten, Vorträge und Veröffentlichungen für das Jubiläum der Reformation werben, die Ende Oktober 1517 durch die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther in Wittenberg ausgelöst wurde. Die Theologin wird ihre neue Funktion voraussichtlich ab Frühjahr 2012 in Berlin antreten. Käßmann war im Februar 2010 nach einer Trunkenheitsfahrt als EKD-Ratsvorsitzende und hannoversche Landesbischöfin zurückgetreten. Derzeit lehrt sie als Gastprofessorin an der Universität Bochum. Schneider zufolge wurde die Entscheidung, Käßmann als Botschafterin zu berufen, vom Rat der EKD einstimmig getroffen. Käßmann habe die „einmalige Fähigkeit, die Sprache und den Geist Luthers fromm, frisch und frei in den Alltag zu übersetzen. Käßmann erklärte, sie verstehe sich weiterhin als Frau der Kirche und freue sich, in neuer Funktion wieder für die EKD tätig zu sein. Sie wolle mit „Herzen, Mund und Händen“ zum Gelingen des Jubiläums beitragen. Es werde weder einen Luther- noch einen Käßmann-Kult geben. Zu Luthers Schattenseiten gehöre etwa seine Haltung gegenüber den Juden sowie zu den Bauernkriegen. Dies werde man auch thematisieren. Zudem wolle sie bei den Reformationsfeiern die Ökumene betonen.
(idea 09.07.2011 sk)








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