Der Vatikan und Aserbaidschan haben ein Abkommen über die Anerkennung der eigenständigen
rechtlichen Stellung der katholischen Kirche in der Kaukasusrepublik ratifiziert.
Der vatikanische Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti und der aserbaidschanische
Außenminister Elmar Mämmädyarov tauschten am Mittwoch im Vatikan die Ratifizierungsurkunden
aus, wie der Vatikan mitteilte. Der Heilige Stuhl und Aserbaidschan hatten das Abkommen
am 29. April dieses Jahres in Baku, der Hauptstadt der Kaukasusrepublik, unterzeichnet.
In einer Ansprache bezeichnete Mamberti den Vertrag während der Zeremonie als „historisch“.
Er spiegle die guten Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und Aserbaidschan
wieder und sei ein Beispiel dafür, wie Muslime und Christen im gegenseitigen Respekt
zusammenleben könnten. Der Umstand, dass Aserbaidschan ein Land mit einer muslimischen
Bevölkerungsmehrheit sei, verleihe dem Abkommen eine besondere Bedeutung. Durch das
Abkommen werde die katholische Kirche als eigenständige juristische Person anerkannt
und registriert, gleiches gelte für ihre Institutionen, hob Mamberti hervor. Zugleich
wies der vatikanische Außenminister darauf hin, dass die katholische Kirche durch
das Abkommen keine privilegierte Stellung erhalte und die Belange anderer Religionsgemeinschaft
durch dieses nicht berührt würden.Von den rund 8,7 Millionen Einwohnern Aserbaidschans
sind rund 90 Prozent Muslime, die Zahl der Katholiken beträgt nach vatikanischen Angaben
400.