Der Präsident der Ecuadorianischen Bischofskonferenz (CEE), Erzbischof Antonio Arregui,
hat Staatspräsident Rafael Correa Versagen auf wichtigen politischen Gebieten vorgeworfen.
Die Regierung habe bislang keine Erfolge im Kampf gegen die Beschäftigungslosigkeit,
Unsicherheit und Korruption vorzuweisen, erklärte der Bischof von Guayaquil in einem
Interview mit der Tageszeitung „El Universo“. Zugleich wandte sich Arregui gegen eine
Androhung Correas, die bilateralen Beziehungen mit dem Vatikan auf den Prüfstand zu
stellen. Respekt vor der Religionsfreiheit gehöre zu einer demokratischen Gesinnung.
Die Gläubigen für oder gegen eine bestimmte Politik zu instrumentalisieren, sei Manipulation.
Hintergrund sind Spannungen zwischen der ecuadorianischen Regierung und der Kirche
um eine Bischofsernennung in Sucumbios. Correa hatte im März angekündigt, ein Veto
einzulegen, wenn ein Kandidat nicht die Sozialpolitik der Regierung mittrage. Die
Kirche nehme keinesfalls eine oppositionelle Haltung zur Regierung ein, betonte Arregui.
Als Erfolge Correas bezeichnete er Maßnahmen in der Bildungspolitik und im Gesundheitswesen
sowie die Unterstützung der Missionsarbeit.