Der Chef von Radio Maryja, Tadeusz Rydzyk, steht in Polen in der Kritik. Dies meldet
die Nachrichtenagentur Associated Press. Im Europaparlament in Brüssel hatte er in
der vergangenen Woche gesagt, dass „Polen seit 1939 nicht mehr von Polen regiert worden
sei.“ Die heutige Regierung des Landes betreibe einen „totalitären Politikstil“. Hintergrund
für die Vorwürfe gegen den Redemptoristen und Inhaber von „Radio Maryja" soll die
Aufkündigung eines Vertrages zwischen einer von Rydzyk ins Leben gerufenen Stiftung
und dem Staat sein. Vatikansprecher Lombardi sagte am Montag gegenüber einer polnischen
Nachrichtenagentur, dass Rydzyk in Brüssel „in eigenem Namen" gesprochen habe und
nicht für die Polnische Kirche oder den Heiligen Stuhl. Polnische Medien warfen
dem Ordensmann die „Benutzung von antisemitischen Metaphern" vor. Er hatte in seiner
Rede von einer Regierung gesprochen, die „kein polnisches Herz“ habe. Die polnische
Regierung schickte daraufhin am Montag eine Protestnote an den Heiligen Stuhl. Der
jüdische Weltkongress forderte, laut KNA, am Dienstag die Ausschließung des Paters
aus dem Orden.