Die Kirche fordert humanere Gefängnisse. Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge
Urosa, rief die Regierung auf, etwas gegen die Zustände in den Haftanstalten zu unternehmen.
In seinem Aufruf bezeichnete er die Gefängnisse als „Orte des Horrors“. In den vergangenen
Wochen gab es in etlichen Strafanstalten des Landes Unruhen von Gefängnisinsassen,
die gegen die Zustände ihrer Anstalten protestieren.
In den Gefängnisblöcken
Rodeo I und II in der Stadt Guatire gehen rund 5.000 Polizisten und Soldaten seit
mehr als einer Woche gegen die rebellierenden und schwer bewaffneten Häftlinge vor.
Auch der venezolanischen Nationalgarde gelang es bisher nicht, den Aufstand in der
Haftanstalt niederzuschlagen. Bei den Gewaltakten sind nach Behördenangaben bislang
ein Häftling und vier Soldaten ums Leben gekommen, mindestens 20 Soldaten wurden verwundet.
Einer
venezolanischen Menschenrechtsorganisation zufolge, die die Bedingungen im Strafvollzug
überwacht, sitzen in den für 12.500 Häftlinge ausgelegten Gefängnissen des Landes
derzeit 49.000 Menschen ein. Bei Auseinandersetzungen in Justizvollzugsanstalten in
Venezuela kamen nach Angaben von Menschenrechtlern im vergangenen Jahr 476 Menschen
ums Leben.