2011-06-27 13:16:09

D: Wo Vernunft geachtet wird, da ist Heiliger Geist


Wenn wissenschaftliche Vernunft auf Mess- und Machbares reduziert wird, geht die Menschlichkeit verloren. Das sagte Erzbischof Robert Zollitsch am Sonntag in Heidelberg. In seinem Grußwort zum 625-jährigen Jubiläum der Ruprecht-Karls-Universität erinnerte er daran, die Vernunft der Wissenschaft müsse auch das „Nicht-Verrechenbare und Zweckfreie, das eigentlich Geistige“ bedenken, damit die Lebensrealität der Menschen nicht als kalt empfunden werde.
Der Erzbischof erklärte im Ökumenischen Festgottesdienst, wissenschaftliche Vernunft sei durchaus praktisch, wenn sie das Nicht-Messbare mit einbeziehe: „Sie fragt nach dem ‚guten Leben‘ und sucht nach dessen Bedingungen.“ Vernunftgeprägtes wissenschaftliches Arbeiten, das diese Komponente mit einbeziehe, entspreche dem Auftrag des Christentums: „Wo die Vernunft geachtet und die Wahrheit gesucht wird, da wirkt bereits der Heilige Geist.“ Der Universität Heidelberg wünschte Zollitsch, sie möge auch in Zukunft ein „hervorragender Ort des Geistes und der Wahrheitssuche“ sein.
Mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg feiert die älteste Universität Deutschlands ihr 625-jähriges Bestehen. Bei einem Festakt wurde am 25. Juni die Neue Universität wiedereröffnet. Sie war zuvor mit Unterstützung der Initiative „Dem lebendigen Geist“ vollständig saniert und modernisiert worden.

(pm 27.06.2011 ord)







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