2011-06-25 11:10:52

PID-Debatte: Kirche lehnt Kompromiss ab


Knapp zwei Wochen vor der Bundestagsentscheidung über die Präimplantationsdiagnostik (PID) haben die Vertreter einer Zulassung in engen Grenzen ihre Vorlage nochmals geändert. Die Initiatoren René Röspel (SPD), Priska Hinz (Grüne) und Norbert Lammert (CDU) wollen ihn nun noch enger fassen. Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, bekräftigte die Vorbehalte der Katholischen Kirche auch gegenüber dem geänderten Entwurf. Bedauerlicherweise räume er die grundlegenden Bedenken nicht aus, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur.

Problem der Selektion
„Das Problem einer Selektion bleibt bestehen“, zumal nach Stand der Wissenschaft mindestens acht Embryonen hergestellt werden müssten, so Jüsten. Neben der Frage des weiteren Umgangs mit den überzähligen Embryonen, bleibe ferner die hohe Belastung für die Frauen bei einer äußert geringen Erfolgsquote. Nach dem Änderungsvorschlag sollen Gentests an Embryonen in der Petrischale nur möglich sein, wenn „mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Schädigung des Embryos“ vorliegt, die wiederum „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ zur Tot- oder Fehlgeburt führt. Das geht aus der am Freitag in Berlin bekanntgewordenen Neufassung des Antrags hervor.

Äußerst umstritten
Die PID ist grundsätzlich äußerst umstritten, weil Mediziner hierbei künstlich erzeugte Embryonen auf genetische Fehler untersuchen und gegebenenfalls vernichten. Neben dem genannten Entwurf und der Gesetzesvorlage für eine weitergehende Zulassung der PID liegt noch ein Verbotsantrag vor. Da es sich bei der Regelung der PID um eine Gewissensentscheidung handelt, orientieren sich die Gesetzesvorlagen nicht an Fraktionsgrenzen, sondern werden von Gruppen aus unterschiedlichen Parteien getragen. Der Bundestag will voraussichtlich am 7. Juli, also in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause, das Gesetz verabschieden.

(kna 25.06.2011 mg)







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