2011-06-24 14:40:11

Südsudan: „Die Welt soll die Geschichten dieser Menschen hören”


RealAudioMP3 Katholische Ordensleute rufen zur Solidarität mit Südsudan auf. Zwei Wochen vor der geplanten Geburt des jüngsten Staates der Welt bittet „Solidarity with South Sudan“ nicht nur um finanzielle Unterstützung. Ganz besonders geht es der Initiative um Bewusstseinsbildung für ein Volk, das in einer bitterarmen Region ein halbes Jahrhundert lang im Bürgerkrieg lebte. Leiterin des Netzwerkes ist Schwester Pat Murray. Sie erzählte uns, was Südsudanesen heute am meisten brauchen.

„Wenn Sie einen Monat lang in Dörfern und Kleinstädten unter Bäumen sitzen und mit Leuten reden, bekommen Sie einen guten Eindruck von allen Ecken der Gesellschaft. Ein junger Mann sagte mir: Wissen Sie, ich wurde für Krieg ausgebildet, wird mich jetzt jemand lehren, wie man Frieden schließt? Ich hörte die Wut von Frauen, die ihre Männer beschuldigten, sie nicht beschützt zu haben, sie wurden vergewaltigt, ihre Dörfer niedergebrannt und geplündert. Sie hören Erzählungen von langen Jahren im Busch bei mehreren Rebellenmilizen, Jahren in Lagern für Binnenflüchtlinge. Eine der furchtbaren Statistiken besagt, dass jede Person im Sudan durchschnittlich einmal flüchten musste, aber Sie hören Geschichten von Leuten, die nicht ein oder zweimal, sondern viele Male vertrieben wurden. Ich erinnere mich an jemanden, der mir erzählte: Wir wurden tätowiert wie Vieh in einem Flüchtlingslager, einer Art KZ. Kurz: Es gab unendlichese Leid im Südsudan. Jetzt sind die Leute einfach nur dankbar, dass die Welt ihre Geschichten hört. Wenn die Medien verschweigen, dass in bestimmten Landstrichen unendliche Gewalt herrscht, dann geschieht es unbemerkt.“

(rv 24.06.2011 gs)








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