2011-06-24 12:14:38

Papst zu Fronleichnam: Eucharistie verpflichtet


RealAudioMP3 Die Eucharistie verpflichtet zur Nächstenliebe. Daran hat Papst Benedikt XVI. bei der Fronleichnamsmesse am Donnerstagabend in seiner Bischofskirche, der Lateranbasilika, erinnert. Zugleich wandte sich der Papst in seiner Predigt gegen Vorstellungen, die Eucharistiefeier sei eine Art Zauber, ein magischer Vorgang. Die Verwandlung der Substanz von Wein und Brot in Leib und Blut Christi sei vielmehr das Ergebnis der Liebe Christi, die den Tod überwinde.

Es liegt nichts Magisches im Christentum. Es gibt keine Verkürzungen, alles führt durch die bescheidene und geduldige Logik des Weizenkornes, das zerbricht, um das Leben zu schenken, durch die Logik des Glaubens, der Berge versetzt mit der sanften Kraft Gottes. Deshalb will Gott die Menschheit, die Geschichte und den Kosmos immer wieder erneuern durch die Kette dieser Verwandlungen, dessen Sakrament die Eucharistie darstellt. Durch das gesegnete Brot und den gesegneten Wein, in denen der Leib und das Blut Christi tatsächlich gegenwärtig sind, verwandelt Christus uns, indem er uns zu ihm aufnimmt.“

Eucharistische Frömmigkeit und soziales Engagement gehören zusammen, so Papst Benedikt weiter. Von nichts anderem als von der Eucharistie her komme die tiefe Bedeutung der sozialen Gegenwart der Kirche.

„Die Eucharistie verbindet mich nicht nur mit meinen Mitmenschen, mit denen ich vielleicht kein besonders gutes Verhältnis habe, sondern sie verbindet mich auch mit den fernen Brüdern überall auf der Welt. Wer in der heiligen Hostie Jesus erkennt, der erkennt den leidenden Bruder, der Hunger und Durst hat, der fremd, nackt, krank und im Gefängnis ist. Er achtet auf alle Mitmenschen, er setzt sich konkret für sie ein.“

Christliche Nächstenliebe ist deshalb nicht bloß ein auf den persönlichen Bereich begrenzter Auftrag, sondern beinhaltet echtes gesellschaftliches Engagement, hob der Papst hervor.

„Gerade in Zeiten der Globalisierung kann und muss das Christentum immer darauf achten, dass diese Gesellschaft nicht ohne Gott aufgebaut wird, das heißt ohne die wahre Liebe, ohne die das Chaos, der Individualismus, die Unterdrückung und der Kampf jedes gegen jeden sich ausbreiten würden.“

An die Fronleichnams-Messe in der Lateranbasilika schloss sich die traditionelle Prozession zur Papstbasilika Santa Maria Maggiore an. Benedikt kniete auf einem Prozessionswagen vor dem Allerheiligsten. Mehrere Tausend Priester und Ordensleute, Mitarbeiter der römischen Kurie und Mitglieder Eucharistischer Bruderschaften nahmen an dem Zug teil.

(rv/kna 23.06.2011 gs)








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