2011-06-23 11:04:50

Fronleichnam – Das „katholische Fest“


Die Kirche feiert an diesem Donnerstag das Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi, im Volksmund Fronleichnam genannt. Gemeinden und Bistümer auf der ganzen Welt begehen das Fest mit Messen und der traditionellen Fronleichnamsprozession. Papst Benedikt XVI. feiert am Donnerstagabend eine Messe in der römischen Basilika San Giovanni in Laterano, im Anschluss führt er die Fronleichnamsprozession zur nahe liegenden Basilika Santa Maria Maggiore. Übrigens: Radio Vatikan überträgt die Prozession mit dem Papst live und mit deutschem Kommentar ab 19 Uhr.

Was feiert die katholische Kirche an Fronleichnam genau? Mehr erfahren Sie hier.


Immer am Sonntag nach dem Dreifaltigkeitssonntag begeht die katholische Kirche das Hochfest der Eucharistie. Begleitet von vielen verschiedenen lokalen Traditionen und Formen verehrt die Gemeinde in der Eucharistie den gegenwärtigen Herrn.

Historisch begegnen wir einer ausgeprägten eucharistischen Frömmigkeit etwa seit dem 13. Jahrhundert, ein eigenes „Eucharistiefest“ entsteht, um den Glauben der Kirche an die reale Präsenz des Herrn bei der Feier seines Lebens, Todes und der Auferstehung im Mahl zu begehen. Als Ursprung dieser Tradition nimmt man heute das Bistum Lüttich an, 1246 richtete dessen Bischof Robert das Fest erstmals ein. Schnell wurde daraus aber auch ein universalkirchliches Fest und bereits 20 Jahre später war Fronleichnam das erste von einem Papst, Urban IV., allgemein festgelegte Fest der Kirche.

Das sichtbarste Merkmal des Festes, die Prozession mit der Monstranz, die das Allerheiligste den Gläubigen zeigt, entwickelt sich ebenfalls Schritt für Schritt, zunächst als Segensumzug oder ‚Flurgang’. Seit der katholischen Reform im 16. Jahrhundert wird sie aber auch immer mehr zu einem Bekenntnis des eigenen Glaubens, öffentlich und gegen Reformation und später gegen Säkularismus gerichtet. Man wollte zeigen und feiern, was man glaubt, sich gleichzeitig aber auch abgrenzen gegen die anderen. Im Barock wird aus der Prozession der Triumphzug des einen wahren himmlischen Königs, in den modernen Staaten wird die Prozession auch ein Zeichen des politischen Protestes gegen die Unterdrückung von Religion oder die säkularen Gefährdungen, etwa im Kirchenkampf mit Bismarck.

Zur Verehrung und Bedeutung der Eucharistie für unseren Glauben heute schreibt Papst Benedikt XVI. in seinem zweiten Jesusbuch: „Die Kirche begrüßt den Herrn in der heiligen Eucharistie als den, der jetzt kommt, der in ihre Mitte getreten ist. Und sie begrüßt ihn zugleich als den, der immerfort der Kommende bleibt und uns auf sein kommen zuführt. Als Pilger gehen wir auf ihn zu; als Pilger kommt er uns entgegen.“

(rv 23.06.2011 ord)









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