2011-06-22 13:11:42

Österreich: „Ohne freien Sonntag wäre das Leben härter“


RealAudioMP3 Die österreichischen Bischöfe haben an den „hohen und zugleich immer wieder bedrohten Wert“ des arbeitsfreien Sonntag erinnert. Zum Abschluss ihrer Sommervollversammlung in Mariazell teilten sie mit, dass der Sonntag wichtig für den „Zusammenhalt einer humanen Gesellschaft“ sei. „Ohne den freien Sonntag wäre das Leben härter, ärmer, trister und unsozialer“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Presseerklärung der Bischofskonferenz. Die Bischöfe waren vom 20. bis 22. Juni zu ihrer traditionellen Vollversammlung zusammengekommen.

Das schwierige Jahr 2010
Für die Kirche war das vergangene Jahr ein „schweres, aber auch wichtiges Jahr“. Diese Bilanz hat der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, im Gespräch mit „Kathpress“ gezogen. So schmerzvoll die Aufdeckung der Missbrauchsfälle gewesen sei, so „aufrichtig hat sich die Kirche dem Missbrauchsskandal gestellt“, unterstrich Schönborn.

„Es hat nicht zuletzt dank der hervorragenden Arbeit der Klasnic-Kommission deutliche Fortschritte bei der Aufarbeitung, der Klärung und dem Versuch der Heilung dieser tiefen Wunden gegeben. Die Kirche ist dabei angetrieben von der Bereitschaft zur Wiedergutmachung. Insgesamt hat die Kirche mit ihrem Umgang mit den Missbrauchsfällen Maßstäbe gesetzt, wie auch in der Gesellschaft mit diesem Thema umgehen sollte.“

Thema Sonntagsschutz
Zum Thema „Sonntagschutz“ würdigte Schönborn die Gründung einer „Europäischer Allianz für den freien Sonntag“.

„Insbesondere die Gründung einer Europäischen Sonntagsallianz am vergangenen 20. Juni ist ein wichtiger Schritt, um den gemeinsamen freien Tag als Geschenk des Christentums an Europa und die Welt zu festigen. Eine starke Allianz, die für alle Kräfte der Gesellschaft offen ist, sollte diese 52 arbeitsfreien Tage im Jahr auch in Zukunft bewahren.“

Weitere Themen der Versammlung
Gegenstand der Beratungen der österreichischen Bischöfe war u.a. die kommende Bischofssynode im Oktober 2012 im Vatikan, die unter dem Titel „Die neue Evangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens“ stehen wird. Von Seiten der Bischofskonferenz wird der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics an der Synode teilnehmen.

„Ausdrücklich rufen die Bischöfe die Gläubigen sowie die Gemeinden dazu auf, die Synode zum Anlass zu nehmen, sich noch intensiver mit der Frage nach der „Qualität des Glaubens“ auseinanderzusetzen und den Glauben weiter zu vertiefen. Wir unterstreichen weiter die Notwendigkeit, eine neue Glaubensverkündigung unter den heutigen kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten zu forcieren - auf der anderen Seite habe man gerade in Österreich in den vergangenen Jahren wertvolle Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln können.“

Mit dem Thema Neuevangelisierung trat außerdem auch der Weltjugendtag als ein globales, junges und katholisches Großevent in den Blickpunkt der Bischöfe. Gerade für junge Menschen sei es heute „oft nicht so einfach, zum Glauben zu finden bzw. an ihm festzuhalten“, so Kardinal Christoph Schönborn. Aus Österreich werden voraussichtlich rund 3.000 Jugendliche nach Madrid reisen.

(kap 22.06.2011 mg)







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