2011-06-21 11:09:01

Sudan: „Unabhängigkeit nicht gefährdet“


RealAudioMP3 Wenige Tage vor der offiziellen Unabhängigkeit des Südsudan herrscht in der Region Abyei, insbesondere in der Grenzregion Süd-Kordofan, immer noch Chaos. Wie Kirchenvertreter berichten, sind nach den Attacken und Bombardierungen durch regierungsnahe Milizen aus Nordsudan auf die Stadt Kadugli zahlreiche Menschen auf der Flucht. Betroffen von den Angriffen seien Christen wie Muslime, sagte der Bischof von El Obeid, Macram Max Gassis gegenüber einer regionalen kirchlichen Hilfsorganisation.
„Ganze Familien sind ohne Schutz und Hilfe“, gab eine Kombonianer-Schwester gegenüber der Nachrichtenagentur Fides an. Droht die Unabhängigkeit von Südsudan am 9. Juli durch einen neuen Bürgerkrieg überschattet zu werden? Nein, meint John Ashworth, Berater der Südafrikanischen Bischofskonferenz für den Sudan, im Gespräch mit Radio Vatikan:


„Zwar könnten die Militäroperationen ein Zeichen der Regierung von Khartum sein, die den Süden ziehen lassen musste, aber nicht darauf vorbereitet waren, auch die Region Abyei abzutreten. Aber für die offizielle Erklärung der Unabhängigkeit am 9. Juli wird das keine Konsequenzen haben. Ich bin sicher, dass es wie geplant gehen wird und dass es keinen Krieg geben wird.“


Was die fruchtbare und erdölreiche Region Abyei betrifft, zu der Kordofan gehört, zeigen sich Nord- und Südsudan zumindest inzwischen um Deeskalation bemüht. So stimmten am vergangenen Montag beide Seiten einer Entmilitarisierung des Gebietes zu. Vermittelt hatte der frühere südafrikanische Präsident Thabo Mbeki. Die sudanesischen Streitkräfte würden gemäß der Vereinbarung Abyei räumen und Platz für äthiopische Friedenstruppen machen, sagte er. Außerdem solle unter Mitwirkung von Nord- und Südsudan eine Polizeieinheit aufgestellt werden.

Wer Abyei nun verwalten soll, das ist auch drei Wochen vor der offiziellen Unabhängigkeit von Südsudan immer noch nicht vollständig geklärt. Ebenso unklar sind die Aufteilung der Öleinnahmen, die genaue Festlegung der Grenzen von Nord- und Südsudan und die Verteilung der Schulden des bisherigen gemeinsamen Staates.

(fides/rv/agenturen 21.06.2011 pr)








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