Österreich: Interesse an Islam und Christentum steigt
Der Heiligenkreuzer Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck hat bei einem Konferenz-Vortrag
im Islamischen Zentrum Wien für Erkennbarkeit der Religion in der Gesellschaft plädiert.
Die entsprechenden Freiheiten müssten gewährt werden, und sie dürften nicht nur für
die Mehrheitsreligion gelten. So sollte etwa gelten: Moscheen mit Minaretten in Europa,
aber auch das Recht auf freie Glaubensausübung in den Ländern Vorderasiens oder in
Saudi-Arabien, so Henckel-Donnersmarck am Samstag bei der Tagung „Das Unbehagen mit
der Religion“. In Europa sei ein Comeback des Interesses an Religion feststellbar,
konstatierte er. Dazu habe der Islam viel beigetragen. Viele Menschen hätten allerdings
ablehnende Gefühle über die neue Religiosität. Diese Reflexe richteten sich nicht
so sehr gegen das Phänomen Islam, sondern gegen explizite Religiosität an sich. Denn
religiöse Äußerungen störten den herrschenden Konsens, dessen Kennzeichen Relativismus
sei. Bedauern äußerte Henckel-Donnersmarck über die geringer gewordene Dialogbereitschaft
der für den Islam wichtigen Kairoer Al-Azhar-Universität. Hier habe einst Kardinal
Franz König sein bedeutsames Grundsatzreferat zum Monotheismus halten können, erinnerte
der Altabt.