D: Bischof warnt vor überstürztem Ausstieg aus der Atomenergie
Ausstieg langfristig ja, aber nicht so – vor einem überstürzten Verzicht auf Atomkraftwerke
hat der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich gewarnt. Die deutsche Bundesregierung
hatte sich für eine sofortige dauerhafte Stilllegung von acht älteren Kernkraftwerke
und eine schrittweise Abschaltung der neun übrigen bis zum Jahr 2022 ausgesprochen.
„Jetzt blindlings und um jeden Preis aus dieser riskanten Energieform zu flüchten,
wäre meines Erachtens zu kurz gesprungen“, kommentierte Heinrich die Entscheidung
am Samstag im RBB-Radio. Für eine „nachhaltige Lösung des Problems“ müssten auch die
Risiken alternativer Energien, der Energiemangel in den armen Ländern sowie der Klimawandel
mit bedacht werden, führte Heinrich aus. Gefordert sei zudem die Bereitschaft jedes
Einzelnen, seinen Lebensstil zu überdenken, wenn die Energiewende gerecht und sozial
sein solle.