2011-06-16 15:29:05

Vatikan: Neue Wege der Medizin nicht ohne Ethik


RealAudioMP3 Die Stammzellforschung, ihre Chancen für die Medizin und ihre kulturellen Auswirkungen – diese Themen stehen im Mittelpunkt einer Konferenz, die im kommenden November im Vatikan stattfindet. Dabei geht es wohlgemerkt nicht um das Reizthema der embryonalen Stammzellforschung, sondern um die Forschung an so genannten adulten Stammzellen. Organisiert wird die dreitägige Tagung am 9.-11. November von der Abteilung Wissenschaft und Glauben des Päpstlichen Kulturrates. Und dem geht es um interdisziplinären Austausch und darum, das Thema ethisch abzusichern. Das erläuterte Kardinal Gianfranco Ravasi, der Präsident des Kulturrates, auf einer Pressekonferenz zur Tagung an diesem Donnerstag im Vatikan:

„Die Regenerative Medizin ist eine sehr dynamische Disziplin. Und wie immer, wenn man neue Wege in der Wissenschaft beschreitet, gibt es ethische, philosophische und theologische Implikationen.“

Man wolle Mediziner, Theologen, Ärzte und Politiker auf der Konferenz zusammenführen, so der Kardinal weiter. Das Konferenzthema schreibe sich ein in das Interesse des Päpstlichen Kulturrates am Verhältnis von Vernunft und Glauben, so Ravasi.


Regenerative Medizin zielt auf Heilung durch Wiederherstellung funktionsgestörter Zellen, Organe und Gewebe. Dabei werden körpereigene Regenerations- und Reparaturprozesse angeregt und dem Körper gegebenenfalls biologische Ersatzgewebe zugeführt, die die Selbstheilung unterstützen sollen. Parkinson, Querschnittslähmung und Krebs sollen damit langfristig geheilt werden können.


Die noch junge Disziplin der „Regenerativen Medizin“ spiele schon heute eine Schlüsselrolle, so Tomasz Trafny, Direktor der Abteilung Wissenschaft und Glauben im Päpstlichen Kulturrat. Medizinische Humanwissenschaften spielten heute in alle kulturelle Bereiche hinein. Trafny nennt als Beispiel die steigende Lebenserwartung, die auch neue Fragen der Versorgung aufwerfe.


„Den Vorhersagen nach wird die Regenerative Medizin in den nächsten Jahrzehnten eine wichtige Rolle nicht nur bei der Behandlung degenerativer Krankheiten spielen. Diese Disziplin und ihr Potential beeinflusst auch unsere Wahrnehmung des Menschen innerhalb eines kulturellen Kontextes, der großen Veränderungen unterworfen ist. Diese Teildisziplin wird die Wahrnehmung unser Kultur beeinflussen.“


Mit beteiligt an der Organisation der Tagung sind weiter der Päpstliche Rat für die Pastoral im Krankendienst und die Päpstliche Akademie für das Leben.

(rv 16.06.2011 pr)








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