Ratzinger-Preis: Abt Heim, „Ich war ganz überrascht“
Am Dienstag wurden
im Vatikan die Preisträger des neuen Ratzinger-Preises bekannt gegeben: Unter ihnen
ist auch der Abt Maximilian Heim. Der 50-Jährige ist der jüngste der Preisträger.
Er leitet das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz. Gleichzeitig ist er Professor an
der Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz und Mitherausgeber der Schriften des Papstes.
„Ich
war ganz überrascht, dass ich überhaupt den Preis bekomme, weil ich damit überhaupt
nicht gerechnet habe. Ich war in den Exerzitien für meine Abtweihe, und dann bekam
ich ganz unvermutet einen Anruf aus dem Vatikan, dass man mir diesen Preis antragen
würde. Und ich war natürlich wirklich überrascht – also ich hatte damit überhaupt
nicht gerechnet."
Der Preis wird am 30 Juni zum ersten Mal verliehen. Wenn
Abt Heim ihn aus den Händen Benedikts XVI. empfängt, hat er das für Theologen seltene
Privileg, seinem „Forschungsthema“ persönlich zu begegnen.
„Ich wurde nicht
speziell für ein Werk ausgezeichnet, wobei natürlich eines besonders hervorragt, das
ist meine Dissertation über Joseph Ratzinger, über seine Ekklesiologie. Für die zweite
Auflage habe ich 2004 auch ein Vorwort vom damaligen Kardinal Ratzinger erbeten, das
er mir zunächst zugesagt hat, und dann hat er aber gesagt, es ist leider nicht möglich.
Eben weil es Papst Johannes Paul II. schon so schlecht ging. Und ich habe dann dennoch
von ihm – das war für mich ganz überraschend – wenige Wochen vor seiner Wahl ein eigenes
Vorwort und einen Brief bekommen, worin auch ganz deutlich wurde, dass er das Werk
selber gelesen hatte.“
Abt Heim gehört seit 2007 auch zum "neuen Schülerkreis"
des Papstes. Der „Ratzinger-Preis“ wird von der Vatikanstiftung „Joseph Ratzinger-Benedikt
XVI.“ ausgeschrieben. Welche Absicht steht, nach der Meinung des Abtes, hinter dem
Preis?
„Ich glaube, dass er vor allem die Theologen darauf aufmerksam machen
soll, dass sie – wie es der Papst selber lebt – kirchliche Existenzen sind, das heißt,
dass eine Theologie eigentlich nur aus der Kirche und aus dem „depositum fidei“, aus
dem Schatz des Glaubens, verstanden werden kann.“