Benedikt XVI.: „Katholische Kirche ist seit Anbeginn universell“
„Jesus hat göttliche
Würde, Gott hat Jesu menschliches Gesicht“ – mit einem Festgottesdienst im Petersdom
hat Papst Benedikt XVI. an diesem Sonntag das Fest der Entsendung des Heiligen Geistes
begangen: Pfingsten, das den Abschluss der Osterzeit markiert, ist zugleich „Geburtstag“
der Kirche: Die Sendung des Heiligen Geistes wurde als Auftrag an die Jünger verstanden,
die Frohe Botschaft zu verkünden und in die Welt zu tragen. Wie es in der Apostelgeschichte
heißt, befähigte der Geist die Jünger, „in fremden Sprachen zu reden“ (Apg 2,4). Die
katholische Kirche ist seit ihrer Geburtsstunde universell, erinnerte der Papst in
seiner Predigt:
„Seit dem ersten Moment hat der Heilige Geist sie als Kirche
aller Völker geschaffen; sie umfasst die ganze Welt, überwindet alle Grenzen der Rasse,
Klasse und Nation; reißt alle Barrieren nieder und vereint die Menschen im Bekenntnis
zum einen und dreifaltigen Gott. Seit Anbeginn ist die Kirche eins, katholisch und
apostolisch: das ist ihre wahre Natur, und als eine solche muss sie erkannt werden.
Sie ist heilig nicht dank der Fähigkeit ihrer Mitglieder, sondern weil Gott selbst,
mit seinem Geiste, sie schafft und immer heiligt.“
Weiter erinnerte der
Papst an die enge Verbindung des Pfingstfestes zur jüdischen Geschichte: Die Erzählelemente,
die der Autor der Apostelgeschichte, Lukas, verwendet, verweisen unmittelbar auf die
alttestamentlichen Ereignisse am Sinai, wo Gott sich dem Volk Israels zeigte. Der
Bund mit Gott, der sich im Geiste des Pfingstfestes ausdrücke, erneuere sich mit Empfang
der Sakramente, so der Papst:
„Mit der Taufe und der Firmung ist uns dieses
Geschenk auf besondere Weise gegeben, und mit den Sakramenten der Eucharistie und
der Buße erneuert es sich ständig: der Herr haucht in unsere Seele Lebensatmen ein.
Alle Sakramente, jedes auf seine Weise, sprechen zum Menschen vom göttlichen Leben,
dank des Heiligen Geistes, der in ihnen wirkt.“