Vatikan/Italien: „Wasser gehört der Allgemeinheit“
Die Wasserversorgung sollte in staatlicher Hand bleiben: „Das ist ein Dienst, den
die Regierung ihren Bürgern leistet.“ Das sagte der Präsident des Päpstlichen Friedensrates,
Kardinal Peter Turkson, an diesem Freitag auf einer Pressekonferenz in Rom. Wörtlich
meinte der aus Ghana stammende Kardinal: „Die Regierung zieht Steuern ein und muss
dafür Dienstleistungen bieten, darunter die Bereitstellung von Trinkwasser.“ Wasser
gehöre „der Allgemeinheit“, es sei ein „öffentliches Gut“. In Italien findet an diesem
Sonntag und Montag ein Referendum über mehrere Umweltthemen statt. Eine der Fragen
ist, ob Wasserversorgungssysteme privatisiert werden dürfen. Die italienische Kirche
wirbt deutlich für ein Nein zu dieser Frage. Wasser sei ja „keine Handelsware“, so
der Erzbischof von Padua, Antonio Mattiazzo, zu einer Nachrichtenagentur. Mehr Beachtung
findet die Frage des Referendums, ob Italien sich von der Atomenergie abwenden soll.
In diesem Punkt vermeidet Italiens Kirche eine klare Festlegung, wirbt allerdings
für eine Teilnahme an der Abstimmung. Papst Benedikt XVI. hat sich am Donnerstag vor
Diplomaten „für die Forschung und Nutzung von Energien, die für den Menschen keine
Gefahr darstellen“, ausgesprochen.