Montenegro: Serbischer Metropolit wegen „Hassreden“ vor Gericht
Gegen den serbisch-orthodoxen Metropoliten Amfilohije läuft vor einem montenegrinischen
Gericht ein Prozess wegen „Hassreden“. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Metropoliten
von Montenegro vor, bei öffentlichen Auftritten die „nationalen Gefühle der Bürger“
Montenegros beleidigt zu haben. Amfilohije hatte im Januar die Absichten der Behörden
öffentlich kritisiert, eine ohne Baugenehmigung auf dem Berg Rumija über der Küstenstadt
Bar errichtete orthodoxe Kapelle abzureißen. Er ging so weit, jeden zu verfluchen,
der sich daran beteiligte. Bei einem anderen Auftritt nahm er die montenegrinische
Sprache aufs Korn. Einige wollten eine „nie existierende Sprache, in der nie jemand
in Montenegro gesprochen hat“, einführen, meinte der kirchliche Würdenträger. Die
Amtssprache Montenegros ist laut Verfassung montenegrinisch. Vor der Unabhängigkeit
von Serbien war die Sprache noch als Serbisch bezeichnet worden, was nun jedoch zunehmend
vermieden wird.