2011-06-08 12:57:35

Abt Kugler: „Klein, aber fein“


Klein, aber fein – auch wenn die Ordensgemeinschaften immer älter und kleiner werden, leisten sie doch hervorragenden Dienst am Menschen. Das unterstreicht der Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, Abt Hermann-Josef Kugler, nach der diesjährigen Mitgliederversammlung in Vallendar, die an diesem Mittwochmittag zu Ende ging. Schulen, Krankenhäuser und andere Einrichtungen, die sich aus einer Ordenstradition heraus verstehen, erfreuten sich hoher Beliebtheit, lobte bei der Konferenz auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Mit abgeschlossenem Klosterleben habe modernes Ordensleben nichts zu tun, sagte uns Abt Kugler vor dieser Sendung:

„Es ist so, dass viele Ordensgemeinschaften sehr wohl apostolisch ausgerichtet sind. Das geistliche, kontemplative Leben und der Dienst am Menschen, also das Ausgerichtet-Sein auf die Menschen in ihren jeweiligen Nöten, sind ja keine Gegensätze. Und da gibt es sehr viele Ordensgemeinschaften, die gerade in ihren Häusern auch Möglichkeiten haben, wo Menschen, die auf der Suche sind, auch junge Menschen, dort eine geistliche Heimat finden. Oder einen Ort finden, wo sie sich tiefergehende Fragen stellen können – zum Beispiel die nach dem Sinn des Lebens. Da, wo wir da sind, sind wir auch voll da, und da wollen wir auch für die Menschen da sein und in Zukunft positiv in die Gesellschaft hineinwirken.“

Angesichts der Überalterung der Orden gelte es nun die Kräfte zu bündeln, so Abt Kugler. Auch über die wachsende Internationalisierung der Gemeinschaften, Tendenzen der Individualisierung, neue Aufgabenbereiche und Kollaborationen mit anderen Orden und Institutionen haben die 240 Ordensoberinnen und –oberen in Vallendar gesprochen. Erzbischof Robert Zollitsch hatte die Ordensgemeinschaften dazu aufgefordert, ihren Platz in der Kirche „aktiv auszugestalten“. Schließlich seien sie, besonders seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil , ein wichtiges und sichtbares Zentrum der Kirche. Das heißt für Abt Kugler übersetzt:

„…neue Gemeinschaftsformen zu suchen, zu experimentieren, zu gucken, wie können wir hier Ordensleben in die Zukunft bringen. Es ist ja immer so, wenn man zurücklassen oder loslassen muss, dann hat man auch wieder Kraft, etwas Neues zu entwickeln. Da gibt es ja immer zwei Seiten. Und natürlich ist es so, dass - wo sich Kräfte bündeln - auch wieder neue Kräfte wachsen. Es gibt durchaus Gemeinschaften, die wieder Nachwuchs haben und sich auch verjüngen – da hat zum Beispiel in Vallendar ein Ordensoberer gesagt: Jetzt sind wir 15, aber vor 15 Jahren waren wir bloß noch zwei. Also es gibt auch diese Entwicklung.“

Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit rund 21.000 Ordensfrauen und 5.000 Ordensmännern. Die Konferenz trifft sich jährlich für eine Bestandaufnahme und um über neue Entwicklungen und Herausforderungen des Ordenslebens zu sprechen.

(rv 09.06.2011 pr)








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