Der Erzbischof von
Lima, Kardinal Juan Luis Cipriani, fordert die Peruaner auf, nach den jüngsten Wahlen
für die Versöhnung einzustehen. Es war in der Tat kein schöner Wahlkampf in den vergangenen
Wochen in dem Andenland: Ollanta Humala wurde von den Gegner als „Schreckgespenst
eines kommunistischen Regimes“ dargestellt, während auf der anderen Seite Keiko Fujimori
als „Tochter eines korrupten Mörders“ beschimpft wurde. Nach ersten Hochrechnungen
hat nun Ollanta Humala die Präsidentschaftswahl gewonnen. Kardinal Cipriani betonte
unterdessen, Versöhnung setze voraus, dass man die Wahrheit anerkennt und nicht einer
Ideologie folge. Sein Wunsch sei es, dass es trotz unterschiedlicher Ansichten der
Peruaner gelingen wird, Einheit in der Wahrheit zu schaffen.
Wir haben mit
dem Bischof von Chosica gesprochen. Der deutschstämmige Bischof Norberto Strotmann
leitet die Diözese, die sich in der Nähe von Lima befindet.
„Es gab Bischöfe,
die sich offen für Keiko Fujimori ausgesprochen hatten. Doch die allermeisten Bischöfe
haben das getan, was die Kirche bei Wahlen immer tut: bis zur Wahl hält man sich bedeckt.
Wir haben als Bischofskonferenz unsere Empfehlungen gegeben. Diese richteten sich
vielmehr an Sachthemen und nicht an Politiker. Sorgen hat es mit Sicherheit gegenüber
beiden Kandidaten gegeben. Denn nach der Stichwahl kam nach meiner Meinung nach die
unglücklichste Alternative raus. Es wurden alle Kandidaten weg gewählt, die einigermaßen
im Ruf stehen, so zu sein, wie die beiden letzten Regierungen.“
Der Bischof
bezieht sich auf die Regierungen von Alejandro Toledo und Alan Garcia.