Die katholische Kirche
in Irland muss einen Neuanfang wagen. Das fordert der emeritierte Erzbischof von Westminster
und frühere Primas von England und Wales, Kardinal Cormac Murphy-O’Connor, im Gespräch
mit Radio Vatikan. Am Montag teilte der Vatikan mit, dass die erste Phase der von
Papst Benedikt XVI. angeordneten Untersuchung abgeschlossen sei. Die Ergebnisse der
Apostolischen Visitation werden derzeit von den zuständigen Kurienbehörden ausgewertet.
Kardinal Murphy-O´Connor ruft alle Gläubigen auf, für die katholische Kirche in Irland
zu beten.
„Die Untersuchungen in Irland waren für alle Diözesen ein wichtiger
Schritt. Die Kirche dort macht eine schwere Zeit durch. Es braucht aber noch einige
Zeit, damit dieser Sturm vorüber geht. Wichtig ist, dass ein Weg in die Zukunft gefunden
wird. Denn die Kirche kennt immer wieder Phasen der Erneuerungen.“
Der
ehemalige englische Primas hat eine besondere Beziehung zu Irland, sagt er uns.
„Die
Kirche braucht überall eine offene Haltung. Ich liebe Irland und die Kirche. Deshalb
ermutige ich die irischen Katholiken zu einer wahren und tiefen Erneuerung des Glaubens.
Alle Gläubigen sollen deshalb für dieses Anliegen beten. Die Iren sollen diese Erneuerung
vor allem der Liebe zum Glauben willen tun.“
Papst Benedikt hatte im Frühjahr
2010 angeordnet, dass die Hintergründe der Missbrauchsfälle in der irischen Kirche
in Form einer Apostolischen Visitation eingehend untersucht werden. Anhand der Untersuchungsergebnisse
sollen Richtlinien für die wirksame Vorbeugung entwickelt werden.