2011-06-05 14:24:25

D: Ev. Kirchentag endet mit Gottesdienst auf den Elbwiese


Mit einem Festgottesdienst auf den Elbwiesen ist am Sonntag der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden zu Ende gegangen. Vor der Kulisse der Barockstadt versammelten sich 120.000 Menschen auf beiden Seiten der Elbe. In ihrer Predigt warnte die Frankfurter Pfarrerin Ulrike Trautwein vor falschen Heilsversprechungen. Allzu oft in der Geschichte hätten sich
Menschen eingebildet, sie könnten das Reich Gottes auf Erden selber schaffen. „In solchen Gottesstaaten oder totalitären Systemen ohne Gott sind schreckliche Dinge geschehen, weil menschliche Visionen schon für das Ganze gehalten wurden“, so die Theologin.

Die Abendmahlsfeier leiteten der sächsische Landesbischof Jochen Bohl und Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Von 99 Tischen aus wurden Brot, Wein und Traubensaft an die Gläubigen ausgeteilt.

Göring-Eckardt betonte in ihrem Schlusswort, die Christen ließen sich „nicht einreden, wir müssten entweder noch politischer oder aber noch frommer werden. Wir sind beides, und haben vor, es zu
bleiben.“ Sie wollten „keine Von-Oben-Politik, sondern wir sind die Dafür-Republik“, so Göring-Eckardt. Als „Botschaft“ des Kirchentags formulierte sie Aufrufe zur Barmherzigkeit „mit der Schöpfung, denn sie erträgt nicht alles“, mit den Fremden und Asylsuchenden, mit den Andersglaubenden, aber auch „mit Euch selbst, gebt Gott Raum in eurem Herzen“.

Am Ende des Gottesdienstes luden der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, zum 98. Deutschen Katholikentag vom 16. bis 20. Mai 2012 nach Mannheim ein. Der Präsident des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentags, Gerhard Robbers, und Bischof Gerhard Ulrich von der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche luden zum nächsten Protestantentreffen vom 1. bis 5. Mai 2013 in Hamburg ein.

An dem Gottesdienst in Dresden nahmen auch die Ministerpräsidenten von Sachsen und Thüringen, Stanislaw Tillich und Christine Lieberknecht (beide CDU), teil. Viele, vor allem jüngere Besucher
suchten bei der Hitze während des Abschlussgottesdienstes am Ufer der Elbwiesen Abkühlung im Fluss.

Zu dem Christentreffen in Dresden, das am Mittwoch begonnen hatte, kamen rund 120.000 Dauerteilnehmer aus Deutschland und dem Ausland sowie täglich mehrere tausend Menschen aus der Region. Neben Vertretern der Religionen beteiligten sich auch zahlreiche Politiker, darunter Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Auf dem Programm unter dem Leitwort "... da wird auch dein Herz sein" standen rund 2.350 Veranstaltungen. Schwerpunktthemen waren die Energiepolitik, der Bundeswehreinsatz in Afghanistan und die Ökumene.

(kna 05.06.2011 mc)








All the contents on this site are copyrighted ©.