2011-06-04 09:52:31

Zollitsch: Auch mal abschalten


Der Vorsitzende der Dt. Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, rät dazu, öfter mal Handy und Internet abzuschalten. Bei einer Bibelarbeit auf dem Evangelischen Kirchentag in Dresden meinte Zollitsch: „Es geht um all die Dinge, die uns Freiheit, Sicherheit, Sinn zu geben scheinen – und nicht selten, wenn sie benutzt werden, beginnen, uns zu benutzen.“ Es sei „kein Kulturpessimismus, wenn ich auf die neuen Medien und die atemlose Beschleunigung unserer Kommunikation hinweise“. Für ihn, „der in einem Haus ohne Telefonanschluss aufgewachsen ist“, sei es „geradezu ein Wunder“, dass er heute „in Echtzeit“ über alles informiert sein könne. Zugleich merke er aber auch, dass der Nutzen einen hohen Preis fordere. „Ständige Erreichbarkeit, alles immer sofort zu erfahren und darauf zu reagieren, erhöhen den Druck: Ein Zeitkorsett entsteht, das manchmal den Atem nimmt.“ Daher rate er dazu, hin und wieder abzuschalten: „Die Welt geht nicht unter, wenn wir ein paar Tage nicht erreichbar sind; und wir erleben eine ganz neue Freiheit. Ich erlebe diese Trendwende als ein freiwilliges Kürzertreten, um das Leben zu gewinnen.“ Und weiter: „Wo wir uns ablenken lassen, statt zum Eigentlichen vorzudringen, da besteht die Gefahr, dass wir uns in uns selbst verkrümmen, dass wir nicht mehr ausgerichtet sind auf Gott“.

(pm 04.06.2011 sk)








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