Großbritannien: Anglikanischer Primas glaubt an katholischen Shakespeare
Der Primas der anglikanischen Kirche geht davon aus, dass William Shakespeare ein
heimlicher Katholik war. Das berichtet die Zeitung „The Telegraph“. Nach seiner Beschäftigung
mit der Spiritualität des Bühnenautors komme er für sich selbst zu dem Schluss, „dass
er zumindest einen katholischen Background und viele katholische Freunde hatte“, so
Erzbischof Rowan Williams von Canterbury bei einem Podiumsgespräch auf dem Hay Festival.
Wörtlich fügt er hinzu: „Es ist Tatsache, dass man gewisse Nuancen seiner Stücke nicht
verstehen kann, wenn man nicht den katholischen Begriff von Vergebung und von Gnade
kennt.“ Allerdings sei Shakespeare „sicher kein Heiliger gewesen“, und sein eventuelles
katholisches Bekenntnis sollten sich einige jetzt auch „nicht als Trophäe übers Bett
hängen“. Viele Literaturwissenschaftler der Neuzeit sind vor allem durch Studien zu
„Hamlet“ zu dem Schluss gekommen, dass Shakespeare Katholik war, sich aber wegen der
damaligen Verfolgungen nicht dazu bekennen konnte. Sogar von einer angeblichen Romreise
des britischen Autors ist die Rede.