Für Religionsfreiheit
in den Ländern Nordafrikas haben sich am Montag in Brüssel gemeinsam die Spitzen der
EU-Institutionen und Vertreter der europäischen Bischofskonferenzen (ComECE) eingesetzt.
Was sich wie eine Notwendigkeit anhört, ist in Wirklichkeit ein „historischer Fortschritt“,
sagte uns vor dieser Sendung die Sprecherin der Bischofskonferenzen bei der EU, Johanna
Touzel, in Brüssel. Die Europäischen Bischöfe setzten sich schon lange für den weltweiten
Schutz der Religionsfreiheit ein, jetzt ziehe endlich die Politik nach:
„Und
ich glaube schon, dass vor einigen Jahren die Religionsfreiheit und solche Fragen
ein tabu waren auf europäischer Ebene, in der Politik. Man hat das immer betrachtet
entweder als eine Kompetenz entweder der Mitgliedsstaaten oder ein privates Anliegen.
Wir haben wirklich eine Wende erlebt in den letzten Monaten, und jetzt steht Religionsfreiheit
auf der Top-Agenda der EU, und das ist wirklich zu begrüßen.“
Im Klartext
heißt das also für die Länder in Nordafrika, dass sie mit Hilfen der EU für Demokratisierung
und bei der Friedensarbeit rechnen können. Wie aber soll das konkret passieren? Und
welche Rolle spielen dabei schon jetzt die Kirchen?
„Die EU selber hat sehr
konkrete Vorschläge am 8. März präsentiert. Da ging es um eine konkrete Partnerschaft
für diese Länder von den EU-Institutionen. Aber da bedarf es auch sehr konkreter Projekte,
und die Kirchen haben natürlich solche Projekte in diesen Ländern. Sie wissen, dass
Kirchen Universitäten und Schulen zum Beispiel betreiben. Und das würde wirklich die
Unterstützung der EU-Institutionen verdienen.“
An dem traditionellen Treffen
in Brüssel nahmen rund 20 Religionsführer aus 13 EU- und zwei Nicht-EU-Staaten teil,
darunter Vertreter aus Christentum, Judentum, dem Islam und dem Buddhismus.