Ägypten: Zwei Kopten zu fünf Jahren Haft verurteilt
Nach heftigen Zusammenstößen zwischen Muslimen und koptischen Christen in Kairo sind
zwei Kopten von einem Militärtribunal zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Tribunal
warf den beiden Männern unter anderem vor, sie hätten versucht, eine Fabrik in eine
nicht genehmigte Kirche umzuwandeln. Nach Angaben der von Kopten angeführten Bewegung
„Gesellschaft der Anhänger Ägyptens und des Friedens“ wollen die Anwälte der beiden
Verurteilten in Berufung gehen. Die beiden Männer seien unschuldig, sagte ein Vertreter
der Bewegung, die sich für das Verständnis zwischen den Religionen einsetzt. Tatsächlich
habe die koptische Kirche im Januar noch von der alten Regierung die Erlaubnis erhalten,
die 2006 von ihr übernommene Fabrik in ein Kirchengebäude umzuwandeln, sagte der Vertreter
Sameh Abdel Satar weiter. Ursprünglich seien für Ende Januar erste Gebetsstunden vorgesehen
gewesen, doch sei kurz zuvor die Revolte gegen den langjährigen Präsidenten Husni
Mubarak ausgebrochen. – Seit Monaten mehren sich die Angriffe auf die Kopten, die
bis zu zehn Prozent der Bevölkerung stellen. Sie klagen seit langem über Diskriminierung
und warnen, dass seit Mubaraks Sturz am 11. Februar die Präsenz und der Einfluss der
Islamisten gestiegen sei.